Aktion „Hörzeichen“ erfolgreich

07. September 2009 | 00:05 Uhr | von susa / NNN

 

Eine starke „Hörzeichen“-Truppe: Gerhard Lau, Prof. Hans Wilhelm Pau, Elke Prehn, Detlev Hammerschmidt (Lions Club), Wolfgang Schrumpf und Walter Vogt.
von Sabine Schubert

 

WARNEMÜNDE – Rund 1200 Kinder kommen in Deutschland pro Jahr taub zur Welt. Weitere 1500 Mädchen und Jungen haben Hör-Problemen, die einer Therapie bedürfen. „Wir können in sehr vielen Fällen helfen. Operationen, aber auch elektronische Technik machen das Hören möglich“, sagte Prof. Dr. Hans Wilhelm Pau.

Im „Regenbogen“ wird Gebärdensprache gelehrt.

Der Chef der Hals-, Nasen- und Ohrenklinik der Rostocker Universität hatte seine Freunde vom Lions-Club Warnemünde für dieses Thema sensibilisiert. Diese wiederum fanden im Förderverein Leuchtturm Warnemünde einen kompetenten Partner für eine Benefizveranstaltung. Diese ging am Sonnabend unter dem Thema „Hörzeichen“ unweit des Leuchtturms im dort aufgebauten Handwerkerdorf und damit vor Regen sicher über die Bühne. Mit dabei auch der Shantychor „Luv un Lee“, die Eurawasser GmbH sowie Mädchen und Jungen aus der integrativen Kindertagesstätte „Regenbogen“ in Schmarl. Sie sangen zum Auftakt Lieder, wobei sie ihre kleinen Hände in der Gebärdensprache bewegten. „Da wir in unserer Einrichtung ein gehörloses und ein schwerhöriges Kind betreuen, haben wir eine Dolmetscherin eingestellt. So lernen wir alle, die Lütten und wir Erzieherinnen, die Gebärdensprache“, sagt Sonja Wildner, die mit ihren 17 Kolleginnen 132 Mädchen und Jungen betreut. Unter ihnen auch zwei Töchter von Ramona Meister. „Welch ein Glück, dass es solch eine integrative Einrichtung gibt. Meine Kinder können zwar hören, haben aber Sprachschwierigkeiten. Diese sind inzwischen deutlich geringer“, freut sich die 36-Jährige, die es ganz in Ordnung findet, dass ihre Kleinen die Gebärdensprache lernen.

„Unsere Kita ist ausgebucht. Allerdings haben wir noch einen Platz frei für ein gehörloses Kind“, sagt Leiterin Wildner, die auch Kontakt zum Elternverband hörgeschädigter Kinder hat. Diesen vertreten haben zahlreiche Eltern mit ihren Mädchen und Jungen sowie der Vorsitzende Dr. Wolfgang Schrumpf und Elke Prehn, die die Kontakt- und Beratungsstelle leitet.

„In Mecklenburg-Vorpommern leben rund 700 hörgeschädigte Mädchen und Jungen. Für diese wollen wir Wege finden, wie sie am besten kommunizieren können“, sagt Wolfgang Schrumpf. Ziel sei es, dass diese Menschen ihren Alltag meistern und ins Berufsleben integriert werden.

Mit Spendensumme Projekte ankurbeln.

Der Verband initiiert Projekte und Workshops auch für Eltern. Um kommunizieren zu können, ist Technik erforderlich. Und die ist teuer. „Deshalb freuen wir uns riesig über die Veranstaltung zu Gunsten unseres Verbandes“, sagt Elke Prehn. Insgesamt sind rund 5300 Euro zusammengekommen. „Dafür danken wir allen, die uns mit Engagement, Geld und Sachspenden unterstützt haben“, sagt Leuchtturm-Vereinschef Gerhard Lau.